Theaterarbeit in Zeiten der Pandemie
Klassischerweise führt das 2. Semester des Theater-Gundkurses (Darstellendes Spiel) am Endes des Schuljahres ein Stück auf – so hatten wir es auch dieses Jahr geplant. Wir waren in unserer Planung schon ziemlich weit fortgeschritten: Wir entwickelten auf der Grundlage von Vicki Baums „Menschen im Hotel“ Szenen, probten diese, machten uns Gedanken zur Inszenierung, planten unsere langen Extraproben, wollten uns Aufführungen in (professionellen) Theatern anschauen und noch vieles mehr. Und dann kam die leidige Corona-Krise… ! Alles war plötzlich hinfällig?
Nein! Unsere Kursleiterin Frau Grethe ließ uns ein neues Stück schreiben – aus „Menschen im Hotel“ wurde „Viren im Hotel“. Wir konnten also an unser ursprüngliches Stück anknüpfen und kreativ weiterarbeiten. Während der Schulschließung entwickelten wir dann alle unser eigenes Stück – angelehnt an die Vorlage. Unsere Lehrerin gab uns ein paar vage Rahmenbedingungen vor, aber ansonsten konnten wir unserer Fantasie freien Lauf lassen. Das war eine willkommene Abwechslung zu den anderen Fächern und so konnten wir wenigstens ein bisschen unserem musischem Schwerpunkt gerecht werden und künstlerisch tätig sein – dazu kamen noch die Semesteraufgaben. Dafür wählte Frau Grethe das Stück von Benjamin Behrens aus (der bekam dafür natürlich eine gute Note) und sie ließ uns in kleinen thematischen Gruppen um die Ausgestaltung einer (fiktiven) Aufführung kümmern, wie z.B. Licht, Bühnenbild, Kostüme, Musik usw. Beim nächsten Tag der Offenen Tür wird das ausgestellt werden – anbei nur visuell eine Kostprobe mit dem Flyer von Anna und dem Plakat von Emily und ein paar Kostümentwürfen von Isabella und Wilhelmine.
Wir hatten dann Anfang Mai wieder Präsenzunterricht, aber das Theaterspielen miteinander durften wir wie gewohnt nicht machen – nur mit großen Abstand haben wir etwas unsere Rollen „ausprobiert“. Wirkliche Interaktion war ja nicht erlaubt, trotzdem hat die (auch mal zeitweise lustige) Auseinandersetzung mit der neuen Figur Virus (für uns war es übrigens eine reale Figur in einem Fledermausmantel!) uns geholfen, etwas Normalität in den Corona-Alltag zu bringen. Und es hat uns zum Nachdenken angeregt, was diese(r) alles übergreifende Sinn (oder Sinnlosigkeit?) dieser Pandemie sein könnte… The show must go on – wer weiß, vielleicht führt in absehbarer ein anderer Kurs von Frau Grethe das Stück einmal auf… ! Dann sind wir zwar wahrscheinlich schon fertig mit der Schule, aber wir kommen dann gern zum Zuschauen an der AEO wieder mal vorbei.
Programmheft der Aufführung zum Download (Gestaltung Anna Wiese)
Textentwurf (u.a.) von Emily Hampe, Nicolais Borger, Lilly Warnke (alle 2. Semester 2020)
Plakatentwurf von Emily Hampe
Kostümentwürfe von Isabella Denys und Wilhelmine Moeske